deutscher Vertriebenen-Politiker; SPD; MdB ab 1957; Präsident der Bundesversammlung der Sudetendeutschen ab 1959; Präsident des Bundes der Vertriebenen 1964-1966; Veröffentl.: "Volk und Arbeiter", "Europas Weg nach Potsdam"
* 25. September 1896 Langstrobnitz/Böhmerwald
† 27. November 1966 Wiesbaden (Autounfall)
Wirken
Wenzel Jaksch wurde am 25. Sept. 1896 in Langstrobnitz (südlicher Böhmerwald) als Sohn eines Maurers geboren. Von seinen 10 Geschwistern starben sechs im Jugendalter. Armut und Hunger waren Begleiter seiner Kindheit. Als böhmischer Saisonarbeiter ging er 14jährig nach Wien und arbeitete dort auf dem Bau. Mit 17 Jahren schloß er sich in Wien der Sozialdemokratischen Partei an.
Als Angehöriger eines Budweiser Landwehrregiments kehrte J. schwer verwundet aus dem ersten Weltkrieg zurück. Nach dem Zusammenbruch des Habsburgerreiches widmete er sich als Organisator und Journalist dem Aufbau der deutschen Sozialdemokratie in der Tschechoslowakei. J. erhielt schnell eine führende Stellung und wurde 1929 als Abgeordneter der Deutschen Sozialdemokratischen Partei in das Prager Parlament gewählt.
J. stemmte sich nach 1933 mit anderen demokratischen Partei führern gegen die von Konrad Henlein im Jan. 1934 gegründete "Sudetendeutsche Heimatfront", aus der sich die "Sudetendeutsche Partei" dann entwickelte. Die anderen deutschen Parteien verloren jedoch mehr und mehr an Boden und traten im ...